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Wann wird eine Verstopfung gefährlich?

Wie lange Sie Geduld haben können und welche Warnzeichen Sie schnurstracks zum Arzt schicken

Jeder kennt sie, keiner mag sie: Eine Verstopfung (Obstipation) ist unangenehm. Will sie nicht verschwinden, entstehen nicht nur Frustration und das Gefühl von Ausweglosigkeit, sondern es stellt sich auch die Frage: Wann wird eine Verstopfung gefährlich und sollte mit Abführmitteln oder anderen Medikamenten behandelt werden?

In den allermeisten Fällen ist eine Verstopfung zwar störend, aber so harmlos wie ein Schnupfen und lässt sich mit genügen Ballaststoffen und ausreichend Flüssigkeit schnell behandeln. Es gibt allerdings Ausnahmen – nämlich bei Komplikationen oder wenn die Obstipation nur die Spitze des Eisbergs ist und eigentlich auf eine dahinter liegende Erkrankung hindeutet. Tritt die Darmträgheit sehr plötzlich und mit heftigen Begleitsymptomen auf, ist Vorsicht geboten. Machen Sie sich nicht verrückt, aber achten Sie auf bestimmte Warnzeichen. Diese betreffen in erster Linie die Dauer der Verstopfung und die Stärke der Beschwerden – obgleich es dazu leider bislang keine eindeutige Definition gibt. Aber Sie kennen Ihren sensiblen Darm und Ihre Verdauung ja am besten.

Die 3-Tage-Regel

Als Grundregel gilt: Wenn Sie drei Tage lang keinen Stuhlgang haben, müssen Sie sich noch keine Sorgen machen. Das liegt völlig im Bereich des Normalen. Versuchen Sie zunächst, durch Hausmittel oder sanften Abführmittel Ihre Verdauung wieder anzuregen, und bringen Sie ein wenig Geduld mit. Der Darm braucht rund drei Tage, um auf die freundliche Nachhilfe zu reagieren und den Stuhlgang wieder in Schwung zu bringen. Vielleicht ist die Verdauung dann schon wieder im Lot.

Besteht die Obstipation jedoch weiterhin und zeigt sich auch nach fünf bis sieben Tagen keine Besserung beim Stuhlgang, sollten Sie hellhörig werden. Kein Grund zur Panik, aber fahren Sie Ihre Antennen ein Stück weiter aus. Kommen zur Verstopfung weitere Symptome wie starke Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe, ein stark geblähter und gespannter Bauch, Erbrechen oder Blut im Stuhl hinzu – suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf! Diese Anzeichen können auf eine Darmentzündung (Divertikulitis) oder auf einen Darmverschluss (Ileus) hindeuten. Und der ist leider immer ein Notfall und muss unverzüglich behandelt werden.

Was ist eine Darmentzündung (Divertikulitis)?

Eine Divertikulitis ist definitiv eine sehr unangenehme Sache, die überwiegend bei älteren Menschen vorkommt. Dabei verursachen Bakterien eine Entzündung der sogenannten Divertikel. Das sind beutelförmige Ausstülpungen der Darmschleimhaut, die sich bei manchen Menschen bilden (bei anderen nicht) und sich meistens im unteren Teil des Dickdarms befinden. So lange die Divertikel einfach nur ‘rumhängen’, stören sie nicht weiter. Bei einer Entzündung verursachen sie jedoch starke Schmerzen auf der linken Bauchseite, oft mit einer verhärteten Bauchdecke, Durchfall, Verstopfung oder Fieber. Früh erkannt, reichen Schonkost und Antibiotika manchmal zur Behandlung aus. Um gefährliche Komplikationen zu vermeiden, ist ein Besuch beim Arzt daher eine weise Entscheidung.

Was passiert bei einem Darmverschluss?

Auch wenn ein Darmverschluss nur selten vorkommt, ist es hilfreich zu wissen, um was es sich dabei handelt. Schließlich ist Wissen Macht – und hilft Ihnen, die Anzeichen Ihres Körpers besser zu deuten.

Bei einem Darmverschluss macht der Darm tatsächlich zu. Die Ursachen können mechanische Hindernisse wie etwa Tumore oder Vernarbungen (z. B. nach einer Bauchoperation), eine Einklemmung des Darms, eine Lähmung, eine Verkrampfung der Darmwand oder ein nicht-behandelter Leistenbruch sein. Der Kot kann nicht mehr abtransportiert werden und staut sich an. Tatenlos zusehen wäre jetzt der falsche Weg, stattdessen sollten Sie sich unverzüglich an einen Arzt oder eine Ärztin wenden. Sonst kann es passieren, dass der Druck im Darm zu groß wird und im schlimmsten Fall die Darmwand Risse bekommt. Wenn der Darminhalt dann in den Bauchraum gelangt, wird es lebensbedrohlich. Außerdem besteht die Gefahr einer Blutvergiftung (Sepsis), wenn der Darm seinen Inhalt nicht mehr wie gewohnt durchschleusen kann und Bakterien in den Blutkreislauf gelangen, die da nicht hingehören.

Damit es zu all dem nicht kommt, wird der Arzt oder die Ärztin üblicherweise Ihren Darm per Magensonde entleeren und Ihnen gleichzeitig etwas gegen Schmerzen und Übelkeit verabreichen. Nur wenn es nötig ist, wird die Ursache des Darmverschlusses operativ behoben. Schließlich soll sich der Schrecken nicht wiederholen!

Wenn eine Erkrankung sich durch Verstopfung bemerkbar macht

Wie wir gesehen haben, ist ein Darmverschluss ein plötzlich auftretender Notfall. Andere Erkrankungen machen sich eher über einen längeren Zeitraum durch Verstopfung (und andere Symptome) bemerkbar. Sollte Ihr fehlender Stuhlgang daher bereits 10 bis 14 Tage oder sogar länger anhalten, gehen Sie der Sache lieber auf den Grund.

Ein Besuch beim Arzt Ihres Vertrauens – im Zweifelsfall bei einem Gastroenterologen (das ist ein Facharzt für Magen- und Darmbeschwerden) – ist sinnvoll, um eine behandlungsbedürftige Krankheit als Ursache der Verstopfung auszuschließen. Dazu gehört zum Beispiel der Darmkrebs. Insbesondere wenn Sie über einen längeren Zeitraum abwechselnd unter Durchfall und Verstopfung leiden, wenn Farbe und Konsistenz des Stuhls sich verändern oder Sie Blut im Stuhl feststellen, ist es klug, das ärztlich abklären zu lassen. Auch ein unerklärlicher Gewichtsverlust ist immer ein Alarmsignal, dass etwas nicht stimmt. Oft besteht keine akute Gefahr, aber vielleicht steckt hinter der Verstopfung eine behandlungsbedürftige Störung oder Krankheit. Das kann eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) sein, ein erhöhter Kalziumspiegel des Blutes (Hyperkalzämie) oder die Parkinson-Krankheit.

Verstopfung als Auslöser – so ein Teufelskreis!

Es gibt noch einen Grund, warum Sie bei einer Obstipation, die länger als 14 Tage anhält, zum Arzt gehen sollten: Die Verstopfung ist nicht nur ein Symptom, sondern in manchen Fällen leider auch ein Auslöser für Komplikationen. Wenn eine chronische Verstopfung länger nicht behandelt wird, bleibt ein Teil des Kots im Dickdarm stecken. Je länger er dort in der Warteschleife hängt, desto mehr Wasser wird ihm entzogen. Durch die fehlende Flüssigkeit wird er immer fester und trockener, es bilden sich harte Kügelchen, die sogenannten Kotsteine. Da hätten wir dann die schwerste Form einer Verstopfung. Selbst mit dem bemühtesten Pressen lassen sich diese harten Brocken nicht ausscheiden. Sie drücken gegen die Darmwand und können dort Risse und Entzündungen hervorrufen.

Hält die Verstopfung an, bilden sich immer mehr dieser Kotsteine, und es kann passieren, dass sie letztendlich den Darm verstopfen – und einen Darmverschluss auslösen können. Eine Ärztin oder ein Arzt kann in einem solchen Fall den Kot mithilfe von starken Abführmitteln oder Einläufen aus dem Darm entfernen. Nur in Extremfällen ist eine operative Entfernung der Kotsteine erforderlich.

Lieber einmal zu viel zum Arzt als einmal zu wenig

Achten Sie auf die feinen, aber kleinen Unterschiede, die Ihnen sagen, wann es Zeit für den Arzt ist: die Dauer, die Heftigkeit und die Begleiterscheinungen.

Verhärtet sich der Stuhl langanhaltend, wiederkehrend oder schwerwiegend, liegen nicht selten funktionelle körperliche Störungen oder Erkrankungen vor, die ein Fall für den Spezialisten sind. Und auch schmerzhafte Begleiterscheinungen sind ein Anzeichen dafür, dass bei der Behandlung der Verstopfung ein Arzt konsultiert werden sollte. Genauer in sich hineinhorchen sollten Sie, wenn eines der folgenden zeitlichen Muster erkennbar ist:

  • Die Verstopfung taucht über mehr als drei Monate regelmäßig auf. In diesem Fall kann eine chronische Verstopfung vorliegen.
  • Starke Darm- und Magenkrämpfe
  • Blut im Stuhl
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Anhaltende Appetitlosigkeit
  • Bleistiftdünner Stuhl
  • Die Symptome halten trotz eigener Hausmittel, mehr Bewegung und etwaiger Medikamente länger als zwei Wochen an und beeinträchtigen Ihr Wohlbefinden zunehmend.

Scheuen Sie sich nicht, zum Arzt zu gehen, wenn Sie sich fragen, ob ihre Verstopfung gefährlich wird. Wenn er Sie beruhigt und mit einer Empfehlung für ein sanftes Abführmittel oder anderes Medikament wieder nach Hause schickt – umso besser, doch die Empfehlung der Behandlung obliegt natürlich den behandelnden Ärzt:innen. Auch bevor Sie selbst zum Abführmittel greifen, sollten Sie einen Arzt konsultieren.

Was macht der Arzt bei einer schweren Verstopfung?

Zu Beginn wird der Arzt oder die Ärztin eine Anamnese erheben, Sie also genau nach Ihren Beschwerden, Symptomen und etwaigen eingenommenen Medikamenten fragen. Sehr häufig wird heute eine digitale Untersuchung des Rektums durchgeführt, um eine Kotstauung ausschließen zu können. Anschließend werden häufig einige diagnostische Tests durchgeführt:

  • Blutuntersuchung, um Entzündungen oder Infektionen aufzuspüren
  • Röntgenaufnahmen oder CT (Computertomografien) um die Bereiche zu identifizieren, in denen der Darm verstopft ist
  • Darmspiegelung (Koloskopie), um die Darmschleimhaut sichtbar zu machen und auf Anomalien zu prüfen
  • Darmfunktionstest, um die Muskeln des Rektums und die Nervenfunktion des Darms zu überprüfen

Abhängig von den Ergebnissen der Tests wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie über die nächsten Schritte aufklären, die oft ganz einfach sein können: Vielleicht genügt eine Umstellung der Lebensweise und der Ernährung oder die Einnahme von Abführmitteln, die den Stuhlgang beschleunigen.

Und ganz wichtig: Der Gang zum Gastroenterologen muss und darf Ihnen nicht peinlich sein – schließlich ist es der Job von Ärzt:innen. Gemeinhin gilt aber auch bei leichten Verstopfungen: Fühlen Sie sich sehr unwohl oder sind sich unsicher, ist es immer ratsam sich einem Arzt oder einer Ärztin anzuvertrauen.

Verstopfung: Wann wird es gefährlich?

Meist ist eine Verstopfung harmlos. Wenn sie allerdings sehr plötzlich mit starken Schmerzen auftritt oder länger als 10 Tage anhält, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.

Nach wie vielen Tagen Verstopfung zum Arzt?

Wenn eine Verstopfung mit starken Schmerzen wie Fieber, Erbrechen oder Bauchschmerzen einhergeht oder mehr als 10 Tage anhält, sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.

Welcher Arzt hilft bei Verstopfung?

Je nach Schwere der Symptome sollten Sie zunächst den Hausarzt Ihres Vertrauens konsultieren oder sich direkt an einen Facharzt wenden. Internist:innen, genauer gesagt Gastroenterolog:innen, sind die richtigen Ansprechpartner:innen für stark beeinträchtigende Magen-Darm-Beschwerden.

Wie fühlt sich ein Darmverschluss an?

Bei einem Darmverschluss klagen Betroffene über fehlenden Stuhlgang, Bauchschmerzen, einem geblähten Bauch und Erbrechen. Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Quellenverzeichnis

Fitbook (18.10.2020). Ab wann wird Verstopfung gefährlich? Abgerufen am 30.03.2021 über https://www.fitbook.de/health/verstopfung
Ratgeber Darmgesundheit (ohne Datum). Verstopfung – wann wird es für Betroffene gefährlich? Abgerufen am 30.03.2021 über https://www.ratgeber-darmgesundheit.de/darm/beschwerden/verstopfung/komplikationen/
Seidel, M. und Felchner, C. (06.09.2018). Darmverschluss. Abgerufen am 30.03.2021 über https://www.netdoktor.de/krankheiten/darmverschluss/